Schon 2005, kurze Zeit nach der Einrichtung des Sitzes Seiner Exzellenz Weihbischof Sofian in München, hat man versucht, eine schon existierende Kirche zu kaufen damit diese – nach Ausführung einiger Veränderungen – den Erfordernissen der rumänischen orthodoxen Gemeinde dieser Stadt gerecht wird. Da aber kein entsprechendes Angebot gefunden wurde, und auch die Preise zu hoch waren, fiel die Entscheidung, ein Grundstück zu kaufen, auf welchem die ersehnte und für die orthodoxen Rumänen dieser Stadt so notwendige Kirche von Grund auf gebaut werden soll. Nachdem die Stadtverwaltung München das Grundstück angeboten hatte, und wir die Gewissheit erlangt hatten, dass darauf eine Kirche und ein orthodoxes Kirchenzentrum erbaut werden sollen, stellte sich nun die Aufgabe, uns auf eine bestimmte Bauform festzulegen und dessen Funktion klar zu definieren.
Die erste architektonische Projektskizze wurde im Jahre 2008 vom Münchner Architekten Victor Tanasciuc erstellt. Dabei sollte ein modernes Konzept Elemente rumänischer Architektur mit einbeziehen. Ausgehend von diesen Skizzen fanden Gespräche mit den Gläubigen statt, welche klarstellten, dass sie einen traditionellen Kirchenbau vorziehen, einen vertrauten Raum, in dem man die Kirche von „zu Hause“ wiederfinden sollte. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch erkannt, dass diese Kirche als „geistige Botschaft“ der rumänischen orthodoxen Tradition im westeuropäischen Kulturraum, auch durch ihre architektonische Form, ein Zeugnis über den orthodoxen Glauben und die rumänische Kultur ablegen soll.
Vorschlag des arh. Victor Tănăsciuc
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Die zweite Variante des Projekts wurde in den Jahren 2009-2011 vom Münchner Architekten Mihail Mitiu erstellt. Es wurde eine Kirche im „Dreipass – Plan“ (rum. plan treflat, franz. plan treflé, engl. triconch church) vorgeschlagen, deren Vorbild die im Brancoveanu-Stil gebaute Klosterkirche des Brancoveanu Klosters von Sambata de Sus sein sollte. Die entworfene Kirche war an die örtlichen Gegebenheiten und Notwendigkeiten der Pfarrgemeinde angepasst. Beim Entwurf des Kirchenzentrums diente Herrn Mitiu die „Akademie“ des Klosters Brancoveanu, ein Bau für religiöse, kulturelle und soziale Aktivitäten, als Inspiration. Im Kirchenzentrum sollte der Bischofsitz, ein kleines Nonnenkloster und zwei soziale Gemeinschaftsräume untergebracht werden. Dieses architektonische Konzept diente als Grundlage beim Abschluss des Kaufvertrags für das Grundstück mit der Stadt München, bei der Erstellung des Finanzierungsplans des Grundstücks durch Spenden und nicht zuletzt beim Gottesdienst zur Grundsteinlegung am 11. September 2011. Später hat man aber festgestellt, dass die Gemeinschaftsräume zu klein bemessen waren. Frau Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtages und Vorsitzende des Kuratoriums zur Unterstützung des Baus unseres Kirchenzentrums schlug ebenfalls vor, für die gemeinschaftlichen Aktivitäten mehr Raum vorzusehen. Es wurde also der Beschluss gefasst, die Pläne in diesem Sinne zu erweitern.
Vorschlag des arh. Mihail Mitiu
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Am Anfang des Jahres 2012 wurde das Projekt dem Münchner Architekten Frank Schaffner übertragen. Dabei wurde die Kirche im Brancoveanu Stil aus dem vorherigen Projekt übernommen. Die räumliche Gestaltung des Kirchenzentrums wurde aber verändert, die bebaute Fläche sollte nun gemäß ihrer Funktionalität anders eingeteilt werden. Außer der Kirche wurden nun zwei Gebäude vorgesehen: das Kloster mit Bischofssitz und das Pfarrgemeindezentrum. Architekt Schaffner verlieh diesen Bauten eine moderne Form; einerseits boten diese nun genügend Platz für alle gewünschten Tätigkeiten, anderseits war die Lösung zu teuer und entsprach nicht mehr unserem Wunsch nach einem traditionellen, unserem Glauben und unserer Kultur entsprechenden Bau.
Vorschlag des arh. Frank Schaffner
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Im Jahre 2014 fand wieder ein Wechsel des verantwortlichen Architektenteams statt – auch aufgrund der Erkenntnis, dass der „Dreipass-Plan“ der Kirche eher für Gemeinschaften von Ordensleuten als für das von uns angestrebte Gemeindeleben spezifisch sind. Herr Architekt Matei Stoean aus Bukarest schlug nun vor, das Projekt einem von Herrn Architekt Serban Sturdza, Vorsitzender der Architektenkammer Bukarest, geleiteten Team anzuvertrauen.
Ausgehend von der Anordnung und den Dimensionen der Projekte der Architekten Mitiu und Schaffner entstand durch das Architektenteam unter der Leitung von Herrn Sturdza ein besonders harmonisches Kirchenzentrum, wobei die traditionelle rumänisch orthodoxe Architektur mit modernen Bauverfahren verbunden wurde.
Die neue architektonische Form hat als Vorbild die „Fürstenkirche Sankt Nikolaus“ aus Curtea de Arges. Hier begegnen wir der traditionell byzantinischen, rumänisch orthodoxen sakralen Architektur in ihrer vollen Reife. Das Pfarrzentrum, der Bischofsitz und die Kirche bilden ein harmonisches Gefüge. Einige für unsere Tradition charakteristische architektonische Details, wie z.B. die Pergola zwischen den beiden Gebäuden, verwandeln unser Kirchenzentrum in eine wahrhaftige Botschaft des rumänischen Glaubens und der rumänischen Kultur. Letztendlich repräsentiert das Kirchenzentrum, eingebettet in den westeuropäischen Kulturraum, vor allem durch seine Architektur, nicht nur die rumänische Orthodoxie sondern auch die Orthodoxie im Allgemeinen.
Vorschlag des arh. Șerban Sturdza - aktuelle Gestaltung
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