Das Bauprojekt des Kirchenzentrums „Erhöhung des Heiligen Kreuzes“ in München-Aubing ist das umfangreichste Infrastrukturprojekt der Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, das von ihrer Filiale, dem Rumänisch-Orthodoxen Kirchenzentrum in München, realisiert wurde. Mit dem Segen Seiner Eminenz Dr. Serafim Joantă, des Rumänisch-Orthodoxen Metropoliten für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, wurde das Projekt Seiner Exzellenz Dr. Sofian von Kronstadt, dem Bischofsvikar der Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg, zur Koordination und Durchführung anvertraut.
Was haben wir gebaut?
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Die Kirche
Jede Generation errichtet ihre eigene Kirche, in der sie und durch die sie auf persönlicher und gemeinschaftlicher Ebene Sinn, Erfüllung und Heil erlangen kann. Denn jede Kirche ist, nach den Worten des großen Seelsorgers Teofil Părăian: „der Vorhof des Paradieses, das Tor zum Himmel, das Haus Gottes und der Ort der Erfüllungen“. Gerade deshalb ist das Zentrum unseres Anwesens die sehnlichst erwartete Kirche, geweiht der „Erhöhung des Heiligen Kreuzes“ und dem „Heiligen Hierarchen Calinic von Cernica“.
Die Kirche ist im Grundriss einer eingeschriebenen griechischen Kreuzform und für etwa 200 Personen entworfen worden: ein repräsentativer Plan, der die ausgereifte Architektur der orthodoxen Kirchen verkörpert. Daher werden sich die Rumänen aus allen Regionen des Landes in der Kirche einen ihnen vertrauten spirituellen Raum wiederfinden, sowohl die in München ansässigen als auch die, die nur vorübergehend hier sind, sowie Orthodoxe anderer ethnischer Gruppen oder Konvertiten zur Orthodoxie. Gleichzeitig wird die Kirche selbst ein Zeugnis unserer rumänisch-orthodoxen Spiritualität und Kultur in der Hauptstadt Bayerns sein.
Als Vorbild für das architektonische Projekt diente die königliche Kirche „Hl. Nicolaus“ von Curtea de Argeș.
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Die Anbauten
Das Kirchenzentrum umfasst neben der Kirche noch zwei weitere Gebäude: eines beherbergt den Bischofssitz und ein Kloster, während das andere als Gemeinde- und Pfarrzentrum fungiert. Die beiden seitlichen Gebäude sind durch einen Portikus mit Ziegelbögen verbunden, der den zentralen Platz an zwei Seiten umgibt. Dieser Portikus vermittelt eine beruhigende, lichtdurchflutete Architektur, mit weißen Putzflächen, Holzelementen und Ziegeldächern.
Das Gebäude, das sich in der Achse des Eingangs zur Kirche befindet, beherbergt im Erdgeschoss und im Untergeschoss mehrere Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek, ein Sozialzentrum sowie einen Laden mit religiösen Gegenständen und Büchern. Zudem befinden sich dort die Wohnung des Gemeindepfarrers und Unterkünfte für Pilger, in den oberen Etagen.
Das im Norden gelegene Gebäude, das sich hinter der Kirche befindet, ist dem Bischofssitz und der Bischofskanzlei gewidmet, zusammen mit dem Nonnenkloster mit einer Kapelle und weiteren, für das monastische Leben notwendige Räume.
Die Bestimmung des neuen Anwesens
Das Kirchenzentrum, in dessen Mittelpunkt die Kirche steht, ist das Ergebnis der immer zahlreicher werdenden Präsenz orthodoxer Rumänen im Süden Deutschlands und insbesondere in München. Es folgt damit einer gesellschaftlichen Entwicklung. Es erfüllt die existenziellen, liturgischen, geistlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der orthodoxen Rumänen und aller, die den Sinn des Lebens finden möchten, indem sie unter dem Segen Gottes leben. Gleichzeitig bietet es einen Rahmen für den Dialog mit den Mitgliedern anderer christlicher Konfessionen und vor allem mit den Menschen, die ihren Glauben suchen. Um seinen Auftrag erfüllen zu können, umfasst das Kirchenzentrum die zwei oben erwähnten Anbauten, die die Möglichkeit bieten, den Bedürfnissen unserer Gemeinde gerecht zu werden.
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Bischofssitz und Kloster
Das gesamte kirchliche Anwesen dient als Residenz des Bischofsvikars der Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg. Die Kirche ist daher eine bischöfliche Kathedrale, nicht ihrer Größe, sondern ihrer Bestimmung nach. Die gesamte Anlage ist deshalb als Bischofssitz konzipiert. Darüber hinaus, in Anbetracht der rumänisch-orthodoxen Tradition, nach der bischöfliche Zentren stets als klösterlicher Sitz funktionieren, gilt das gleiche auch für das Münchner Zentrum. Es sind somit Räume für Büros, Empfangshalle und Gästezimmer, als auch für die Zellen, ein Refektorium und eine Bibliothek vorgesehen.
Das monastische Personal sorgt nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Aktivitäten, sondern koordiniert auch bestimmte gemeinschaftliche Aktionen. Dadurch können wir eine der Eigenschaften der rumänisch-orthodoxen Spiritualität hervorheben, die wir als unseren Beitrag zu einer christlichen Erneuerung im heutigen Europa verstehen. Diese Erneuerung beginnt jedoch in jedem von uns. Die Möglichkeit, ein Kloster zu haben, in dem die täglichen Gottesdienste, gekrönt durch die Heilige Liturgie, gefeiert werden, und einen Seelsorger stets zur Hand zu haben für diejenigen, die Rat und Hilfe benötigen, stellt in dieser Hinsicht einen unschätzbaren Segen dar.
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Gemeinde- und Pfarrzentrum
Das am westlichen Stadtrand Münchens angelegte Kirchenzentrum umfasst auch ein gemeinschaftliches Pfarrzentrum, das die Begegnung der Rumänen untereinander sowie mit den Menschen, in deren Mitte sie leben, fördert.
In diesem Rahmen sind Räume vorgesehen, in denen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche stattfinden, wie Katechese, Rumänisch Kurse und nationale Geschichtskurse sowie Seminare zu spirituellen Themen. Diese sollen dazu dienen, ihre Identität zu fördern und ihnen eine Orientierung im Leben zu ermöglichen sowie die Integration in das Leben und die Kultur der Gesellschaft, in der wir leben, zu unterstützen. Selbstverständlich sind auch Treffen und Aktivitäten für die älteren Generationen vorgesehen. Der multifunktionale Saal, der im Untergeschoss der Kirche geplant ist, bietet den Rahmen, um Konferenzen und Veranstaltungen mit zahlreicher Teilnahme zu organisieren.
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Soziale Aktivität
Am 15. Oktober 2007 wurde die „Hl. Basilius – Nächstenhilfe“ gegründet (mehr Details hier).
Zweck des Vereins ist es, den Armen, Kranken und Alten sowie denjenigen, die in verschiedenen materiellen oder spirituellen Nöten sind und sich nicht mehr allein helfen können, Unterstützung zu bieten. Die Aktivitäten dieses Vereins haben sich durch eine Partnerschaft mit der (Organisation) „Caritas“, die im März 2011 begann, vervielfältigt und erweitert. Darüber hinaus wird weiterhin in Partnerschaft mit einem Bereich der evangelischen (Organisation) „Diakonie“, und der „Schiller-Migrationsberatung“, gearbeitet, an die mehrere Mitglieder unserer Gemeinde beteiligt sind. Im Rahmen des Gemeindezentrums sind auch Räume vorgesehen, um die karitativen Aktivitäten des Vereins und der Gemeinde zu koordinieren und durchzuführen.
Meilensteine – unternommene Schritte
Vor der Errichtung des Sitzes des Bischofsvikars der Erzdiözese in München gab es in dieser Stadt zwei Rumänisch-orthodoxe Pfarrgemeinden mit eher begrenzten Ausdrucks- und Spielräumen angesichts der schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen einer Minderheit in einer so großen Metropole. Aus dem Wunsch heraus, den liturgischen, geistlichen, kulturellen, sozialen und auch repräsentativen Bedürfnissen der Rumänen in dieser Stadt angemessen und effizient zu begegnen, beschloss der Diözesanrat der Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa am 10. September 2004 die Errichtung des Sitzes des Bischofvikars der Metropolie in München. Später, nach dem Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union und dem deutlichen Anstieg der Anzahl der Rumänen sowohl in München als auch in ganz Bayern – allein in München leben derzeit über 30.000 Rumänen – erwies es sich, dass diese Entscheidung richtig war.
Eine der Hauptaufgaben des Bischofsvikars bestand daher darin, eine Kirche für die rumänische Gemeinde zu besorgen. Bisher wurden folgende Schritte unternommen:
2004 – 2009: Bemühungen, eine geeignete Kirche für ein Bischofssitz und Kloster zu finden.
2010: Das Grundstück in Aubing – das erste verlässliche Angebot für das neue kirchliche Anwesen. Die Verhandlungen mit der Stadt München sowie die Spendenkampagne für den Grundstückskauf laufen an.
11. September 2011: Grundsteinlegung des künftigen kirchlichen Anwesens durch seiner Seligkeit Daniel, Patriarch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche.
November 2011: Unterzeichnung eines optionalen Grundstückskaufvertrags und Zahlung von 600.000 € der Gesamtkosten.
November 2011: Gründung des projektbegleitenden Kuratoriums unter dem Vorsitz von Frau Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags.
Dezember 2011: Das Bodengutachten bescheinigt, dass auf dem betreffenden Grundstück die Kirche und das Kirchenzentrum unter optimalen Bedingungen errichtet werden können.
2012: Im Rahmen der Mittelbeschaffung-Kampagne werden mehrere Arbeitsgruppen aus Gläubigen der Pfarrgemeinde gegründet.
März 2013: Der Gesamtbetrag von 1.240.000 € zur Finanzierung des Grundstücks und der damit verbundenen Nebenkosten wird aufgebracht.
22. Oktober 2013: Seine Exzellenz Bischofsvikar Sofian Brașoveanul unterzeichnet den Vertrag über den Kauf des Grundstücks.
April 2014: Nach mehreren Vorschlägen und Kooperationen wird das Projekt einem Architektenteam unter der Leitung von Herrn Architekt Șerban Sturdza zur Entwicklung anvertraut.
Dezember 2014: Einreichung der Architekturpläne bei der Landeshauptstadt München zur Baugenehmigung. 30 November 2015: Baugenehmigung der Stadt München wird erteilt.
Sommer 2016: Ausführung des Aushubs und der Erdarbeiten durch die Firma Gebr. Klarwein GmbH aus Weßling/Oberpfaffenhofen.
November 2017 – November 2021: Ausführung der Bauarbeiten durch die Firma CONCELEX Bukarest als Generalunternehmer; Bauleiter ist Ing. Daniel Baicu.
August 2021: schrittweise Inbetriebnahme der neu errichteten Räumlichkeiten bzw. Beginn der Feier der Gottesdienste im Kreuzsaal des Kirchengebäudes am 15. August.
11. September 2022: Weihe des Altars im Kreuzsaal.
2022-2024: Arbeiten zur Ausstattung und Möblierung der verschiedenen Räume des Klosters sowie Reparatur und Instandsetzung der Einrichtungen und Räume je nach Bedarf. Beginn der Malarbeiten an der Klosterkapelle.
Die Spenden, sowohl für die Bezahlung des Grundstücks als auch für den Bau, kamen selbstverständlich hauptsächlich von den Gläubigen in München und Umgebung, aber auch von Unterstützern aus dem gesamten Erzbistum. Ein weiterer wichtiger Teil des Endbetrags wurde von der Metropole Nürnberg sowie von Kirchengemeinden in Deutschland und Österreich bereitgestellt.
Zu erwähnen sind hier auch die beiden Zuschüsse der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Römisch-Katholischen Erzdiözese München und Freising in Höhe von jeweils 300.000 Euro für den Grundstückserwerb, die uns als Ausdruck christlicher Brüderlichkeit gewährt wurden. Später spendete die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern für die Bauarbeiten weitere 300.000 Euro und das Römisch-Katholische Erzbistum München und Freising 150.000 Euro, dabei das letztere unterstützt auch weiterhin bei der Ausübung unserer pastoral-karitativen Aktivitäten. Dafür gebührt den beiden Kirchen unser aufrichtiger Dank und Anerkennung.
Ein äußerst wichtiger Beitrag, der den Beginn der Arbeiten und ihre Fortsetzung ohne Unterbrechungen - was die Bauzeit verlängert und die Kosten erhöht hätten - ermöglichte, leistete der rumänische Staat über das Staatssekretariat für Religionen, das die Arbeiten zwischen 2015 und 2024 mit rund 3,4 Millionen Euro unterstützte.
Wie Sie weiterhelfen können
Die Verwirklichung dieses oben beschriebenen Vorhabens war ein wahres Wunder Gottes. Obwohl anfangs alles unmöglich schien, hat Gott zum richtigen Zeitpunkt die Gelegenheiten geschaffen und Menschen motiviert, die sich engagierten und uns unterstützten. Allen, die uns zur Seite standen und uns in jeder Hinsicht unterstützten, schulden wir unseren Dank und gedenken ihrer stets vor Gott.
Die gesamten Arbeiten erforderten erhebliche Aufwendungen, wie die bereits oben erwähnte Grundstückskosten in Höhe von 1.240.000 €, die Aushub- und Erdarbeiten in Höhe von ca. 400.000 €, die Bauarbeiten mit 9,4 Mio. €, Nebenkosten für Planung, Bauaufsicht, Anschlüsse, verschiedene Sonderarbeiten, rund 1,5 Millionen Euro, insgesamt über 12 Millionen Euro. Zusätzlich zu den oben genannten Beiträgen und den Spenden vieler Gläubiger und Institutionen wurden auch ein Bankkredit in Höhe von 2,5 Millionen Euro sowie mehrere Kredite von Privatpersonen und einigen Kirchengemeinden benötigt.
Derzeit beträgt die monatliche Rate für Zins und Tilgung, die wir zurückzahlen müssen, 27.000 €/Monat. Hinzu kommen die Rückzahlung von Darlehen von Privatpersonen, die Instandhaltungskosten, die Kosten für die Fortführung der noch ausstehenden Arbeiten usw. Die teuerste Arbeit, die auf uns zukommt, ist der Verputz und die anschließende Malarbeit der Kirche.
Daher sind für uns sowohl sporadische Spenden als auch möglichst viele planmäßige monatliche Beiträge (Dauerauftrag & SEPA-Lastschrift) eine große Hilfe, die den notwendigen Geldfluss zur Rückzahlung des Darlehens und der laufenden Arbeiten und Ausgaben zu gewährleisten. Neben direkten Beiträgen können Sie das Projekt unterstützen, indem Sie mit Menschen, die Sie kennen, über das Projekt sprechen, oder versuchen, andere potenzielle Unterstützer, Privatpersonen oder Unternehmen, zu gewinnen und vor allem, indem Sie zu Gott beten, dass er uns hilft, alles zu Ende zu bringen und dass unsere Arbeit erfolgreich und für möglichst viele Menschen nützlich sein wird.
Text aktualisiert am 30. November 2024