Der 11. September 2022 war ein Festtag der Freude und Erfüllung für die rumänisch-orthodoxe Gemeinschaft der Gläubigen aus München und aus dem ganzen Erzbistum von Deutschland, Österreich und Luxemburg. Am Sonntag, genau 11 Jahre nach der feierlichen Grundsteinlegung am 11. September 2011 durch den Patriarchen der rumänisch-orthodoxen Kirche Daniel Ciobotea, haben wir die Weihe des Altars im Kreuzsaal gefeiert. Der Saal befindet sich im Untergeschoß der Kirche unseres neuen Kirchenzentrums in München.
Die Feierlichkeiten begannen am Vortag, dem 10. September mit der Ankunft der Gesandtschaft des Klosters Sihastria Putnei, angeführt vom Abt des Klosters, Archimandrit Nectarie Clinci. Die Gesandtschaft hatte den Schrein mit den Heiligen Reliquien der Heiligen Sila, Paisie und Nathan zur Verehrung mitgebracht. Nach ihrem Empfang wurde zusammen mit dem Klerus und den anwesenden Gläubigen am Abend der Vespergottesdienst gefeiert.
Am Sonntagmorgen folgte der Höhepunkt des Festes: Die Altarweihe. Feierlich um den Altar vereint zelebrierten SE Serafim Joanta, der rumänisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa zusammen mit SE Macarie Drăgoi, Bischof des rumänisch-orthodoxen Bistums von Nordeuropa und SE Sofian Brasoveanul, Bischofvikar des Erzbistums von Deutschland, Österreich und Luxemburg. Sie wurden von zahlreichen Klerikern umgeben, etwa von Abt Nectarie Clinci und Vater Matei Bilauca, Abt des Kosters „Sinca Noua“, Kreis Brasov, sowie von einer großen Zahl von Gläubigen.
Nach dem Weiheakt sprach Priester Prof. Daniel Benga in seiner Homilie über die geistliche Bedeutung des Weihefestes. Danach zelebrierten alle gemeinsam auf dem gerade geweihten Altar die Göttliche Liturgie in einer Atmosphäre großer Freude und seelischer Erhebung, getragen von der andächtigen Teilnahme aller Gläubigen, viele davon in rumänischer Nationaltracht. Die kunstvollen liturgischen Gesänge des Chors, angeführt von den Diakonen Vlad Rosu, Alin Buga und George Stefan, zusammen mit dem Gemeindechor der Klosterschwestern, ergänzten und verstärkten die Schönheit und die Harmonie des Kreuzsaals und Kirchenzentrums. Dadurch begann die Kirche aus Mauern im vollkommenen Einklang zusammen mit der geistlichen Kirche in den Seelen der Menschen zu klingen.
Nach der Göttlichen Liturgie führte im Hof des Kirchenzentrums das Ensemble „Ciuleandra“ aus München rumänische Volkstänze auf. Den Abschluss bildete die „Hora Unirii“, freudig getanzt und gesungen, zusammen mit vielen Gläubigen. Schließlich freuten sich die zahlreichen Gäste, die aus verschiedenen Kirchengemeinden in Deutschland, Österreich, aber auch aus Rumänien kamen, über eine - nicht nur leibliche - Stärkung durch die Agape-Feier mit typisch rumänischen Gerichten. So bot sich reichlich Gelegenheit zum Austausch in Gesprächen miteinander und damit zu gegenseitiger Erheiterung, Ermutigung und Unterstützung.
Wir danken Gott für diese wunderbare Zeit, wir danken ganz besonders allen, die beim Kirchenbau geholfen und sich auf unterschiedliche Arten eingebracht haben, wir danken auch all denen, die sich bei der Organisation des Festes beteiligt haben, und denjenigen, die die Mühe auf sich genommen haben, zu uns zu kommen, den Priestern und Gläubigen, viele von weit her, manche hunderte Kilometer weit –, um zu dienen und am Fest teilzunehmen.
Wir hoffen, dass wir in ein einigen Jahren auch die Freude haben werden, wenn alles fertig und vollkommen sein wird, die Weihe der Kirche und des gesamten Kirchenzentrums zu feiern.
Mit Freude, Dankbarkeit und Segen,
Weihbischof + Sofian von Kronstadt