Für den Christen, der täglich sein Kreuz auf sich nimmt und auf die Auferstehung schaut, ist der Beginn der Großen Fastenzeit[1] eine Freude. Für die rumänischen Gläubigen aus Deutschland bot diese Zeit der geistigen Versöhnung und des Wartens auf die Auferstehung des Herrn einen Vorgeschmack auf das kommende Fest der Weihe des neuen Kirchenzentrums München. Am Samstag, den 16. März, fand der Gottesdienst zur Aufsetzung des Kreuzes auf die Kirche statt. Diese soll ein Sinnbild der rumänischen Spiritualität in der Hauptstadt Bayerns werden.


Der Weihegottesdienst wurde von Seiner Exzellenz Vater Sofian und einer Gemeinschaft von Priestern zelebriert. Eine Vielzahl der jetzt anwesenden Gläubigen hatte auch am 11. September 2011 am Gottesdienst zur Grundsteinlegung des zukünftigen Bauwerks teilgenommen. Diese Grundsteinlegung fand damals in Anwesenheit Seiner Heiligkeit Patriarch Daniel, Seiner Eminenz Metropolit Serafim, Seiner Exzellenz Weihbischof Sofian von Kronstadt als auch anderer hoher Kleriker und Priester aus Rumänien und Deutschland statt.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten – sogar die Begleichung der Kosten für das Grundstück schien damals schwer vorstellbar – begann im November 2017 der eigentliche Bau des zukünftigen Kirchenzentrums. Und nun wird es schon bald möglich sein, den Bau gemäß seiner Bestimmung zu verwenden: zum Lobe Gottes, anlässlich der täglichen Gottesdienste im Kloster, der Aktivitäten der Kirchengemeinde als auch der sozialen Tätigkeiten.

Durch Besprengen mit Weihwasser wurden während des Gottesdienstes das Hauptkreuz und die vier „Nebenkreuze“ geweiht. Danach sprach Vater Sofian zu den Gläubigen, die an diesem schönen Frühlingstag der Einladung gefolgt waren. Er brachte Seine Freude über den Stand der Arbeiten an dieser Baustelle zum Ausdruck. Mit großer Anerkennung stellte er fest, dass trotz aller Schwierigkeiten, mit Gottes Hilfe und der aufopfernden Unterstützung zahlreicher Gläubigen, das vorerst unmöglich scheinende jetzt die lang ersehnte Gestalt annimmt.

Danach konnten alle Anwesenden mitverfolgen, wie das Kreuz mit Hilfe des Baukrans emporgehoben und an dem Ort aufgestellt wurde, wo es für viele sichtbar sein wird: auf dem Turm der schönen Kirche, die nach dem Vorbild der „Fürstenkirche zum Heiligen Nikolaus“ aus Curtea de Arges gebaut wird. Im Anschluss lud Seine Exzellenz Bischof Sofian alle Gläubigen zuerst in die Kirche und danach in den „Saal der Kreuze“, in das Untergeschoß der Kirche, ein. Herr Ingenieur Daniel Baicu stellte den Stand der Arbeiten in der Kirche als auch im zukünftigen „Saal der Kreuze“ vor. Diese Kreuze, beschriftet mit den Texten der zehn Gebote, die Gott durch Moses dem auserwählten Volk überliefert hat, sind die „Wächter“ dieses Raums. Seine Exzellenz Bischof Sofian erklärte weiterhin die Symbolik dieses Baus und bezog sich besonders auf die Ikonostase[2] aus rohen Ziegelsteinen. Demzufolge erhält der zukünftige Gemeinschaftsraum, in dem man am Anfang auch die Gottesdienste der Kirche feiern wird, einen festlichen Charakter. Weihbischof Sofian bedankte sich bei den treuen Unterstützern des Projekts, als auch bei den besonderen Spendern, die für die Kosten der kreuzförmigen Pfeiler oder für die an diesem Tag geweihten und auf die Kirche emporgehobenen Kreuze, aufgekommen sind.

Viele der Anwesenden freuten sich auch über die guten Fortschritte auf der Baustelle, die auch einigen besonderen Sonderinitiativen zu verdanken sind: „Die Aktion der 10 000“, „Wir unterstützen das Kreuz und dadurch die Kirche“, „Stein und Dauerhaftigkeit“, der Kauf der fünf Kreuze auf dem Dach sowie die regelmäßigen Spenden durch „Dauerauftrag und SEPA Lastschriftverfahren“ unserer Gläubigen und Pfarreien.

Seine Exzellenz Weihbischof Sofian rief bei dieser Gelegenheit zu weiteren drei Spenden – Aktionen auf. Zwei davon beziehen sich auf die Kosten für die Ikonostase der Kirche (10000 €) als auch für die in Ziegelrohbau realisierte Ikonostase des „ Saales der Kreuze“. Diese beiden Aktionen wurden noch am selben Tag von den Gläubigen der Pfarrei „Heiliger Apostel Bartholomäus“ aus Frankfurt am Main übernommen. Die dritte Aktion, „Fenster für die Kirche“ bezieht sich auf Spenden zur Finanzierung der Kirchenfenster. Die Art und Weise einer möglichen Teilnahme wird noch demnächst bekannt gegeben.

Seine Exzellenz dankte den mehr als 150 Gästen und spornte diese an, das Projekt auch weiterhin zu unterstützen. Vater Sofian erinnert gerne daran: „Zu guten Taten versammeln sich Wenige, doch die Wenigen erreichen gemeinsam viel“. Die Gemeindemitglieder  aus München und die Gäste aus Augsburg, Berlin, Freising, Rosenheim, Stuttgart, Traunreut, Tübingen, Ulm, Waldkraiburg, aus anderen Ortschaften Deutschlands, aber auch aus Österreich (St. Pölten) freuten sich schließlich über die kleine Wegzehrung, die von den Schwestern des Kirchenzentrum vorbereitet worden war.

Der Bau des Kirchenzentrums , das die Kirche im Baustil der Region Muntenien[3], das Kloster mit dem Bischofsitz, als auch das Gemeindezentrum umfasst, kann weiterhin mit Spenden auf das folgende Konto unterstützt werden:

Rum. Orth. Metropolie - Kirchenzentrum München
IBAN: 
DE76 7509 0300 0005 1307 35
BIC: 
GENODEF 1M05
Verwendungszweck: 
Kirchenbau / Pentru construirea bisericii

 

[1] Auch: österliche Fastenzeit oder österliche Bußzeit

[2] Die Ikonostase ist eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen, die in orthodoxen Kirchenbauten zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum steht.

[3] Region im Südosten Rumäniens, auch als Große Walachei bekannt

 

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